Kleine Karoo, Winelands 17.-22.11.
17.11.
Schweren Herzens trennen wir uns heute morgen von unserem Strandquartier und brechen auf zur Weiterreise gen Westen. Zunächst führt uns der Weg noch ein Stück am Meer entlang bevor wir gen Norden einer Passstraße in die Karoo folgen. Oudtshoorn, einer der ersten größeren Orte auf unserer heutigen Tour gilt als Zentrum der Straußenzucht. Die Landschaft ist karg und zieht sich steppenartig bis zum Horizont, wo wieder hohe Berge den Horizont bilden. Die meisten Touristen wählen den schnellen Weg über die N2, um zur Gardenroute zu gelangen. Die etwas nördlich parallel verlaufende R62 fahren die wenigsten, dabei ist sie landschaftlich fast spannender. Auf unserem Weg in Richtung Westen beginnen dann allmählich die ersten Weingüter aufzutauchen und es dauert nicht lange eh wir die ersten Flaschen in den Kofferraum laden.
Noch vor einigen Tagen waren Teile dieser Strecke unter Wasser gestanden. Heftige Regenfälle hatten für einige Tage die Flüsse ansteigen lassen und ziemlichen Schaden angerichtet. So auch in Montagu, einem bei Kletterern sehr beliebten Ort, wo wir die nächste Nacht verbringen.
18.-19.11.
Wir sind in Stellenbosch, eine der ältesten Siedlungen außerhalb des Kaps und lange Zeit die konservative Elite-Universität der weißen Südafrikaner. Schon auf dem Weg hierher und während des Zwischenstops in Franschhoek bemerken wir ein vollkommen anderes Flair, als im übrigen Teil des Landes. Häuser und Straßenzüge muten absolut europäisch an. Europäische Touristen verstärken diesen Eindruck noch einmal mehr.
Die Landschaft wird dominiert durch Weinberge, Lavendelfelder, Obstplantagen oder Pferdekoppeln. Kein Vergleich zu den letzten Wochen! Wir besuchen einige der teils prachtvollen Weingüter. Ein Mitarbeiter einer NGO berichtete uns kürzlich, dass Arbeiter auf manchen dieser Weingüter teilweise mit nur 40 bis 60 Rand (3-5EUR) am Tag vergütet werden. Versuche einiger NGOs sich der Lebensbedingungen der Feldarbeiter anzunehmen, um diese zu verbessern wurden von den Winzern oft massivst boykotiert.
Noch einmal sind wir an die Küste gefahren. Bei einem Stopp in Hermanus entdecken wir Wale vom Ufer aus. Die Stadt bezeichnet sich nicht umsonst als das »Whale watching capital« Es ist absolut faszinierend diese riesigen Tiere zu beobachten. Besonders spektakulär sind ihre Sprünge aus dem Wasser.
19.-22.11.
Von Hermanus bis nach Kapstadt gibt es noch einmal eine traumhaft schöne Küstenstraße. Wir folgen dieser zunächst bis nach Betty’s Bay. Die Hauptattraktion des Ortes sind die Jackass Pinguine, die hier eine der wenigen Kolonien am Festland haben. Außerdem gibt es hier noch einen von 9 südafrikanischen botanischen Gärten, einen ganz schönen Strand und hohe Dünen. Die Kolonie der Pinguine erkunden wir gleich am ersten Abend. Die kleinen Vögel sind zwar ganz süß, aber ihr Gestank ist atemberaubend. Von den Dünen lässt es sich genial mit einem Snowboard hinuntersurfen und am Strand brechen ziemliche Wellen auf denen es sich surfen lässt. Genug der Action, um für drei Nächte zu bleiben bevor wir weiter in Richtung Kapstadt fahren.