Transkei, Wild Coast 10.-12.11.

Veröffentlicht auf von Sephi und Sebastian von Eltz-Rübenach

10. – 12.11. 

Schon nach wenigen km wird unsere Fahrt jäh gebremst. Zwei Hirten treiben eine beachtliche Schafherde den Berg hinauf und es bleibt lange Zeit weder links noch rechts eine Lücke für uns um zu passieren. So folgen wir der Herde eine ganze Weile im Schritttempo. Wir haben Rhodes hinter uns gelassen und befahren wieder einmal eine dieser staubigen Schotterstraßen. Länger als je zuvor, doch das ist uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Froh als wir endlich die Schafe hinter uns lassen schrauben wir uns mal wieder der Einsamkeit entgegen und überqueren etwa 2 Stunden und nur 25! km weiter den atemberaubend schönen Naudesnek Pass.


Er gilt als der höchste Pass in Südafrika. Hier oben ist weit und breit kein Mensch zu sehen. Um so neugieriger macht uns das Hinweisschild auf ein 5 Sterne Ressort. Wir nehmen die Abzweigung und folgen der nicht besser werdenden Straße bis wir schließlich aus einiger Entfernung den Gebäudekomplex erkennen. Es erscheint uns irrwitzig hier oben in die Einsamkeit ein solches Hotel zu bauen. Später lesen wir im Internet, dass ein Holländer vor gut einem Jahr drei Farmen aufgekauft und dann dieses Hotel dort hergestellt habe. Es gibt ganze 7 Zimmer und wer’s besonders eilig hat nimmt eben den Hubschrauber. Wie nicht anders zu erwarten hatte das ganze Vorhaben ein wenig Anlaufschwierigkeiten und steht derzeit zum Verkauf.


Unser weiterer Weg führt uns in die nördliche Transkei. Zu Zeiten der Apartheid wurden viele Schwarze, die zu alt, oder für die Arbeit in der Industrie nicht mehr zu gebrauchen waren, hierher abgeschoben. Auch heute leben in dieser Region überwiegend Xhosa in ihren traditionellen Rundhütten und man trifft nur wenige Weiße. Die meisten weißen Südafrikaner machen im allgemeinen einen großen Bogen um diese Region. Man spricht von hoher Kriminalität und Gewaltbereitschaft. Auf unserer Fahrt in den Süden eröffnen sich immer wieder weite Blicke über das Land. Riesige Grasebenen, einzig unterbrochen durch kleine abgelegene Siedlungen. Ein aufregendes Stück Südafrika, in das sich nur wenige Touristen verlieren. Die meisten beenden ihre Reise nach Abschluss der bekannten Garden Route in Port Elizabeth. Den sehr viel verlasseneren und ursprünglicheren Küstenabschnitt der Wild Coast sehen die wenigsten.

»Outspann In« der Name ist Programm. Unsere heutige Unterkunft liegt direkt am Strand von Port St. John, genauer gesagt am First Beach. Der Einfachheit halber hat man die vier Strände der kleinen Stadt einfach der Reihe nach durchnummeriert. 2nd Beach ist der schönste von ihnen. Die wenigen Sonnenstunden, die wir in Port St. John erleben dürfen verbringen wir hier. Leider bricht zum Abend hin ein ziemliches Gewitter über die Stadt herein und es schüttet wie aus Kübeln. Der Ort selbst hat außer den Stränden wenig spektakuläres zu bieten. Bei unserer Ankunft tagsüber herrscht noch einiges Treiben auf den Straßen doch zum Abend hin wirkt der Ort ziemlich verlassen. Es gibt ein paar Restaurants, aber auch hier herrscht zu dieser Jahreszeit ziemliche Flaute.

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